Geräteakkus – Keiner will sie reparieren

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Es ist ein Problem wie es viele Kunden sehr gut kennen. Man möchte den Rasentrimmer starten oder den Akkuschrauber benutzen, doch nichts geht. Der Akku ist kaputt, lässt sich weder benutzen noch neu aufladen. Und nun?

Die Akkus der bekannten Hersteller sind meistens nicht gerade günstig. Je nach Händler und Marke sind für einen 4Ah Akku bis zu 70 Euro fällig. Manche Hersteller verlangen sogar mehrere Hundert Euro. Doch die Lebensdauer der Akkus ist begrenzt und der Ärger vorprogrammiert.

Der Grund dafür ist realtiv einfach. Akkus altern. Und zwar schon ab dem Tag der Herstellung. Keine Sorge, dass klingt jetzt schlimmer als es ist, doch sollte man es zumindest wissen. Zusätzlich beeinflussen Temperatur, der Ladezustand bei der Lagerung und weitere Faktoren die Lebensdauer der Stromspeicher.

Auch uns ging es vor kurzem so. Gleich 2 unserer 3Ah Akkus von Einhell zeigten einen Fehlercode – die LEDS blinken – und ließen sich nicht mehr benutzen. Eingesteckt in das Ladegerät, ließ sich 1 Akku nicht mehr laden, der andere wurde als voll angezeigt. Nun gut, die Akkus sind bereits 4 Jahre alt, doch billig waren sie auch nicht gerade und bis vor wenigen Tagen funktionierten sie einwandfrei.

Das sagen die Hersteller:

Um sowohl Geld als auch Ressourcen zu sparen, fragten wir bei Einhell nach, wie es denn mit einer Reparatur aussieht.

Die Antwort überraschte uns. Eine Reparatur würde sich nicht auszahlen, wird auch gar nicht angeboten. Man kann Akku die sich nicht mehr innerhalb der Garantie bzw. Gewährleistung befinden, auf eigene Kosten einschicken und prüfen lassen. Besser wäre es jedoch „gleich einen neuen Akku im Geschäft zu kaufen“.

Kurz überlegten wir, auf ein System eines anderen Herstellers umzusteigen. Natürlich aber nur, wenn dieser eine Akku-Reparatur anbieten würde. Gleichzeitig sträubten wir uns aber auch dagegen, denn wir besitzen viele Akkugeräte von Einhell und waren bis auf einen (nicht ungefährlichen) Ausrutscher bisher immer sehr zufrieden.

YouTube: Diese Einhell Akku-Heißluftpistole ist gefährlich!

Mehr zum angesprochenen Problem sehen Sie in unserem YouTube Video!

Die Entscheidung wurde uns abgenommen, denn auch andere Anbieter antworteten entweder gar nicht, oder bieten keine Akkureparatur an.

  • Makita antwortete, man hätte keine Ersatzteile für Akkus und könne diese somit auch nicht reparieren.
  • Bosch sieht Akkus als „Verschleißteil“ und repariert diese daher auch nicht.
  • Gardena bietet ebenfalls keine Reparatur an.

Reparatur unmöglich?

Ist die Reparatur eines Akkus so schwer oder tatsächlich zu teuer? Eigentlich nicht!

Ein Defekt kann natürlich verschiedene Ursachen haben, zumeist liegt es jedoch an einer oder mehrerer defekten Zellen. Denn so ein Stromspeicher besteht aus mehreren einzelnen Batteriezellen, die mit einander verbunden sind. Mit der Zeit sinkt die Kapazität der Zellen, oder eine bzw. mehrere Zellen fallen komplett aus.

Die in Akkus und Ladegeräten integrierte Elektronik erkennt eine zu geringe Spannung und teilweise noch weitere Faktoren. Der Akku gilt dann als defekt und kann nicht mehr verwendet oder geladen werden.

Eine Reparatur einzelner Zellen ist kaum möglich und wirklich weder finanziell noch umwelttechnisch sinnvoll. Jedoch lassen sich die Zellen recht einfach austauschen! Eine Reparatur ist also möglich und sinnvoll. Da stellt sich die Frage: Warum wird es dennoch nicht gemacht?

Umweltfreundlich ist das nicht

Akkus mancher Hersteller sind komplett verklebt. Diese lassen sich kaum zerstörungsfrei öffnen. Für andere ist Spezialwerkzeug notwendig.

Einhell Akkus sind verschraubt, lassen sich also sehr einfach öffnen. Genauer gesagt dauert es keine 2min und man hat die Einzelteile in der Hand. Am Aufwand kann es also schon einmal nicht liegen.

Das Problem ist die Lieferkette. Die meisten Geräte, und erst recht die Akkus, werden nicht (mehr) in Europa gefertigt, sondern bereits vollständig montiert angeliefert. Daher verfügen die „Hersteller“ oft selbst nicht mehr über Ersatzteile, Werkzeuge zur Reparatur und entsprechend geschulte Techniker.

Im Garantiefall werden oft komplette Geräte und auch Akkus verschrottet. Das kommt den Herstellern günstiger als Ersatzteile auf Vorrat zu halten und Techniker zu beschäftigen. Umweltfreundlich ist das natürlich nicht!

YouTube Video Link

Unser YouTube Video zu diesem Thema stößt auf großes Interesse. Es wurde bereits über 80.000 Mal angesehen.

Tipps für lange Lebensdauer

Akkus können bei richtiger Lagerung und guter Pflege deutlich über 5 Jahre verwendet werden. Moderne Akkus sogar noch deutlich länger! Dafür müssen Akkus jedoch richtig genutzt, geladen und gelagert werden.

Die wichtigsten Tipps für eine lange Akkulebensdauer finden Sie hier: So verlängert man die Lebensdauer der Akkus