Es begann mit einem Gutschein… und endete in einem akustischen Albtraum.
Da wir einen Gutschein geschenkt bekamen, suchten wir wieder einmal den Conrad-Store in unserer Nähe auf. Ein bestimmtes Produkt hatten wir nicht im Blick, es sollte ein entspanntes stöbern werden.
Schlussendlich haben wir uns für den Denver TSP-120 entschieden. Einen Bluetooth-Lautsprecher im Trolley-Design.

Produktlink:
Technische Daten:
- Bluetooth
- AUX In
- MIC In
- Bis 4 h Wiedergabezeit
- LED Beleuchtung
- 2200 mAh Akku
Pro:
- FM Radio
- Ansprechendes Design
- SD-Einschub
- Geringes Gewicht
- Aufladbar über USB
Kontra:
- Dumpfer Klang
- Störgeräusche
Optik und Funktionen
Der Lautsprecher sieht nicht nur aus wie ein Trolley, er ist auch einer. Der Handgriff lässt sich ausziehen, 2 Räder aus Kunststoff ermöglichen tatsächlich das nachziehen. Notwendig ist das nicht wirklich, das Gerät wiegt nur etwa 2kg. Aber die Funktion ist dennoch cool.
Wunder darf man sich bei einem Preis von 54,99 EUR nicht erwarten, einen brauchbaren Lautsprecher hingegen schon. Das und noch viel mehr verspricht der Denver TSP-120. FM Radio, AUX In, MIC In, SD Slot, USB Anschluss und LED Beleuchtung sind verbaut. Dazu natürlich eine Bluetooth Funktion, damit man Musik von Handy oder PC abspielen kann.
Betrieben wird der Lautsprecher über einen eingebauten Li-Ionen Akku mit 2200 mAh, dass soll für bis zu 4 Stunden Betrieb reichen. Geladen wird der Akku über einen Micro-USB Anschluss, ein Kabel liegt bei. Sogar ein Mikrofon ist im Lieferumfang enthalten. Dafür fehlt die Anleitung, die muss man sich selber herunterladen.



Praxistest
Lautsprecher einschalten und… hähhh was ist das denn? Ausgenommen im AUX-In Modus ertönt ein deutliches Rauschgeräusch. Zuerst dachten wir, es läge am Radioempfang. Doch auch per Bluetooth – getestet mit mehreren Geräten – und teilweise auch beim abspielen von Musik über USB, ist es zu hören.
Ein offensichtlich defektes Gerät zu testen, macht nicht viel Sinn, daher haben wir uns zuerst ein Ersatzgerät besorgt. Mit diesem lief es… auch nicht besser! Wieder dieses eigenartige und markante Rauschen. Selbst bei Lautstärke Null ist es unverändert vorhanden!
Trotz dieses nervigen Fakts wollten wir die restlichen Funktionen noch so gut als möglich testen. Das abspielen von SD-Karte und USB Stick klappt sehr gut. Der Radioempfang ist bestenfalls mittelmäßig. Selbst am Balkon bekamen wir kaum einen Sender klar herein.
Die Verbindung per Bluetooth klappt sehr einfach und zuverlässig. Aussetzer oder andere Probleme hatten wir gar nicht.
Das mitgelieferte Handmikrophon mussten wir mit einem anderen Gerät testen, die Störgeräusche hätten eine faire Beurteilung unmöglich gemacht. Im Nachhinein betrachtet hätten wir uns den Aufwand allerdings sparen können. Das Mikrophon ist von billigster Qualität und klingt auch so. Eventuell kann man es für ein Party-Karaoke benutzen, vorausgesetzt die Anwesenden sind bereits betrunken genug.
Zumindest die zuschaltbare LED Beleuchtung funktioniert zuverlässig. Einstellbar ist hier nichts, es gibt nur Ein und Aus.



Leider besitzt der Lautsprecher keinen Witterungsschutz. Staub und Wasser verträgt er gar nicht! An den Strand oder zum Camping sollte man ihn also eher nicht mitnehmen. Auch weil er aus Kunststoff besteht und weder innen noch außen robust verarbeitet ist. So fällt auch der Einsatz auf Baustellen nicht zu seinen Stärken.
Aufgeschraubt und reingeschaut
Jetzt wollten wir es genau wissen und haben den Lautsprecher aufgeschraubt.
Das Gerät besteht zu geschätzt 80% aus Plastik, einem 8″ großen Lautsprecher und etwas Elektronik. Der Großteil des Gehäuses ist leer.
Der Akku ist eingeklebt und auch sonst wurde nicht mit Klebstoff gespart. Hochwertig oder zumindest Preiswert sieht anders aus.


Fazit
Der Lautsprecher schaut ganz gut aus, mehr aber auch nicht. Selbst wenn er in unserem Test nicht gnadenlos versagt hätte, ist sein Kaufpreis viel zu hoch angesetzt.
Was unser Test bereits vermuten lässt, spiegelt sich auch in den Amazon-Kundenbewertungen wieder. Aktuell steht der Denver TSP-120 bei 2,4 von 5 Sternen.
Unser Fazit daher: Finger weg!
