Reely Phönix Plus – Ein großer Motorsegler für Einsteiger

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Als wir vor einiger Zeit den Reely Aero Terrax getestet haben, wurde damit auch unsere Leidenschaft für Modellflugzeuge geweckt. Doch natürlich ist so ein Mini-Modell um 30 Euro nicht mit einem realistischem Flugmodell zu vergleichen. Darum sind wir wieder losgezogen und haben uns den Reely Phönix Plus gekauft.

Schon die Angaben auf der Schachtel sind durchaus beeindruckend. Ein Modell mit 110cm Länge und einer Flügelspannweite von 137cm ist natürlich eine ganz andere Liga als das, was wir bisher gewohnt waren. Mit dabei ist ein Brushless Motor, ein 6-Blatt Rotor und sämtliche sonst noch benötigte Technik.

Unboxing

Bei den genannten Ausmaßen ist aufgrund der Verpackungsgröße sofort klar, RtF bedeutet in diesem Fall, dass Modell muss trotzdem noch zusammengebaut werden.

Dem entsprechend, warten beim öffnen der Verpackung schon einige Einzelteile, überwiegend aus Styropor.

Alles ist gut verpackt, bis auf die Batterien für die Fernsteuerung ist alles dabei. Das Flugmodell ist auch bereits fertig beklebt.

Aufbau

Der Zusammenbau des Motorseglers ist recht einfach. Die Elektronik ist bereits verbaut, ebenso die Servos.

Der Rumpf besteht aus einem Stück, nur noch das Leitwerk und die Tragflächen müssen angebracht werden. Danach noch die Höhen- und Seitenruder einhängen und den Akku einbauen. Das ganze dauert mit etwas Übung nur ca. 20 Minuten.

Danach folgt noch die unbedingt notwendige Trimmung. Dazu muss in der Nase des Flugzeugs ein (oder mehrere) Zusatzgewicht(e) angebracht werden, damit der Motorsegler später richtig in der Luft liegt und sich ordentlich steuern lässt.
Leider sind die notwendigen Gewichte nicht dabei, am einfachsten ist die Verwendung von Wuchtgewichten. Wir haben dafür eine kreative Lösung gefunden. Da wir viele Sechskantschlüssel doppelt und dreifach besitzen, haben wir uns welche mit der Akku-Flex zurechtgeschnitten und die Teile mit Heißkleber eingeklebt.

Als letztes noch ein schneller Technik-Check und dann kann auch schon losgehen

Transport

Der Reely Phönix Plus ist nicht darauf ausgelegt ständig zerlegt und zusammengebaut zu werden. Die Verbindungen der Tragflächen würden das nicht lange mitmachen. Daher gestaltet sich der Transport nicht ganz einfach. Das sollte man vor dem Kauf bedenken.

Mit umgelegten Rücksitzen findet der Motorsegler gerade noch Platz in unserem Nissan Juke. Und ja ich weiß, dass Auto gehört mal wieder geputzt…

Der erste Flug

Der Start erfolgt, wie bei solchen Modellen üblich, mit der Hand. Vollgas geben, einen ordentlichen Schubs nach vorne, leicht schräg nach oben, geben und das ist auch schon alles.

Das Prinzip eines Motorseglers ist einfach. Mit Hilfe des Motors gewinnt man ausreichend Höhe, dann schaltet man den Rotor ab und nutzt die Thermik. Befindet sich das Flugzeug wieder in Bodennähe, beginnt der Steigflug erneut.
Allerdings war ich beim ersten Flug so auf das lernen der Steuerung konzentriert, dass ich das Abschalten des Motors komplett vergessen habe. Das verringert natürlich die mögliche Flugzeit entsprechend, ist aber ansonsten kein Problem.

Der Phönix Plus lässt sich auch von Einsteigern relativ einfach steuern. Jedoch sollte man sich entsprechend Zeit nehmen und dafür eine große Fläche zur Verfügung haben. Die perfekte Beherrschung von Höhen-, Seiten- und Querrudern erlernt man nicht binnen weniger Minuten. Der Motorsegler lässt sich sehr feinfühlig steuern, jedoch neigt er zur Überreaktion. Korrekturen sollten also, zumindest bis man sich an das Modell gewöhnt hat, recht vorsichtig vorgenommen werden.

Unser erster Flug verlief sehr gut… bis ich den Motorsegler mit voller Wucht in den Boden gerammt habe. Technisches Versagen? Nein, ein einfacher Pilotenfehler war der Grund dafür. Mein Manöver war etwas zu hektisch, das Flugzeug bereits zu tief. Das Ergebnis war eine heftige Bruchlandung, wie im Video zu sehen ist.

Auch wenn der Einschlag heftig aussieht und auf harten Boden erfolgte, die Schäden hielten sich in Grenzen. Elektronik und Servos hatten den Absturz unbeschadet überstanden. Nur das Styropor an der Nase des Phönix Plus war gestaucht und die Klebestelle aufgegangen. Die Reparatur war entsprechend einfach und dauerte nur wenige Minuten.

Fazit

Für knapp 150 Euro erhält man jede Menge Technik und ein schönes Modell, welches auch für Einsteiger gut zu steuern ist. Preis und Leistung stimmen, zu meckern gibt es nicht viel. Auch die meisten Ersatzteile bekommt man relativ einfach.

Ein Negativpunkt ist der schwierige Transport. Wer nicht gerade eine Wiese hinter dem Haus, oder ein großes Auto besitzt, könnte dadurch schnell die Lust am fliegen verlieren. Ob wir hierfür bei unserem Modell eine eigene Lösung konstruieren können, werden wir bei Gelegenheit prüfen.